Was sind Jahrekreisfeste?
Ich versuche immer wieder in meinen eigenen Rhythmus zu kommen und verabschiede mich langsam von
dem Gedanken, dass es diesen EINEN Rhythmus für mich gäbe. Die Natur zeigt uns, wie vielfältig
die Rhythmen und Kreisläufe sind. Und wie verlässlich dieser Wandel ist im Verlauf eines Jahres.
Die Jahreskreisfeste geben den Impuls, diesen Rhythmus achtsam wahrzunehmen,
gemeinsam innezuhalten und den Augenblick bewusst zu kreieren.
Es gibt die „klassischen“ Jahreskreisfeste zu allen Jahreszeiten, meist an den Lauf der Sonne
oder des Vollmonds geknüpft. Ich halte mich da nicht so streng dran. Ich nehme die Qualität
der Jahreszeit oder des Übergangs als Anlass zusammenzukommen und gemeinsam eine
Form des Rituals zu finden, die für uns jetzt stimmig ist, was uns unterstützt und
nährt. „Feste feiern wir für Begebenheiten, die wir nicht verstehen“,
sagte mal eine Lehrerin zu mir. Und so stellt sich mir weniger die Frage des WARUM?
sondern vielmehr WOZU? Die eigene Intention spielt auch in Zeremonien eine große Rolle.
Diese kann sehr individuell ausfallen oder getragen von dem Thema der jeweiligen Zeremonie.
Und manchmal ist sie eben noch nicht deutlich greifbar. Für mich dürfen Zeremonien leicht sein.
Es geht mir darum, sich mit dem eigenen Lebendigsein zu verbinden.
So bin ich auch zu Kakaozeremonien gekommen. Kakao spielte schon immer eine große Bedeutung
in meinem Leben und bei bestimmten Gelegenheiten machte ich mir oft bewußt meinen „Zauberkakao“.
Doch dann rührte die Frage, ob ich auch Kakao-Zeremonien mache, eine ganz
tiefe Sehnsucht in mir an, sodass ich erst einmal recherchierte, was das denn überhaupt sei.
Und nicht verwunderlich: es ist ein altes schamanisches Ritual, was dazu angelegt war,
das Ungleichgewicht zwischen Mensch und Natur wieder in Balance zu bringen. Es soll unser
Herzchakra öffnen, innere Blockaden lösen, uns in einen Zustand der Harmonie versetzen und zu
mehr Erdung und Wertschätzung für Mutter Natur beitragen.
Kurz und gut: Ich bestellte mir direkt eine Packung Rohkakao aus einem Frauenkollektiv in Peru.
Eine schamanische Reise zu Mama Cacao bestärkte mich darin meine Perfektionismusgedanken
hinter mir zu lassen, wie eine solche Zeremonie ablaufen soll und meinem starken Bedürfnis zu
folgen, diese magische Getränk in Gemeinschaft zu genießen. Die Kraft vom Kakao ist die
Sinnlichkeit. Sie verbindet Körper und Geist. Ist stärkend umhüllend. Lässt den Affengeist
zur Ruhe kommen und gibt Raum, ihm liebevoll zuzuschauen.